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Diskussion mit MdB Cornelia Möhring und Urte Kringel von profamilia

Am 29.03.19 ab 18:00 Uhr besuchten uns MdB DIE LINKE Conni Möhring und Urte Kringel, die Leiterin der Niederlassung von profamilia in Neumünster zur Diskussion um den Paragraphen 219a im Linken Zentrum Bauerweg in Elmshorn.

Derzeit stellt sich die Lage so dar, dass Fachleute der Ärzteschaft einem Informationsverbot unterliegen, welches in dieser Art in Deutschland leider einmalig ist. Laien hingegen dürfen frei die absurdesten Thesen verbreiten, ohne rechtlich dafür belangt werden zu können, wie Conni Möhring berichtet.

Sie zeigte auf, wie hoch die engen und praxisnahen Verknüpfungen zwischen den beratenden Einrichtungen und Ärzt*innen zu bewerten sind, um betroffenen Frauen eine umfassende Unterstützung anbieten zu können.

Darüber hinaus sollte auch die inhaltliche Nähe und Verständigkeit der politisch Involvierten zugunsten der Gesundheit der betroffenen Frauen gewährleistet werden. Leider führt die Arbeit der GroKo in die entgegengesetzte Richtung. Obwohl im Koalitionsvertrag verankert, wich die SPD kurz vor der Regierungsbildung von der Streichung von §219a ab.

Urte Kringel berichtete vom Angebot von profamilia in Neumünster. Dort wird neben der gesetzlich vorgeschriebenen Beratung vor Schwangerschaftsabbrüchen u.a. auch eine Sexualberatung von Mitarbeitenden in Einrichtungen wie Schulen, KiTas und anderen Stellen durchgeführt.

In Neumünster sei die Versorgungslage für Betroffene vergleichsweise gut, gerade in ländlicheren Gegenden sieht dies spärlicher aus. Da es keine zu 100% sichere Art der Verhütung gibt, betont sie die Wichtigkeit des Beratungsrechts vor Schwangerschaftsabbrüchen.

Die sexuelle Selbstbestimmung der Frau, so pflichtet ihr Conni Möhring bei, wird durch den §219a massiv eingeschränkt und auch aus diesem Grund gehört dieser so schnell wie möglich gestrichen.

Bezug nehmen beide auf die Gehsteigbelästigung von Betroffenen vor Beratungsstellen, die sich hinsichtlich eines Schwangerschaftsabbruchs informieren wollen. Dort werden Frauen, die nach Hilfe und Beratung suchen, auf das Ekelhafteste angegangen, beleidigt und denunziert. Diese Gegner*innen greifen einerseits Betroffene auf offener Straße verbal scharf an und bedrängen diese, wollen andererseits bei Flugblattaktionen oder ähnlichem anonym bleiben.

Hier gilt es, den betroffenen Frauen effektiv Unterstützung in jeder Hinsicht anzubieten und jede unangebrachte Stigmatisierung zu unterbinden.

Mehr zum Thema: https://www.profamilia.de/angebote-vor-ort/schleswig-holstein/neumuenster.html

Frank Ramson

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