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Veranstaltung: Elmshorn zeigt Flagge

Die VVN-BdA Elmshorn organisiert einen Rundgang mit kurzen Redebeiträgen am 1. September. Treffpunkt ist um 15.00 Uhr auf dem Buttermarkt / Karl-Marx-Platz (Dr. Jürgen Brüggemann) Von dort geht es zur Nikolaikirche (Marianne Wilke) und zum Gedenkstein (Frank Ramson). Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, an dieser Aktion teilzunehmen und damit ihre Unterstützung zu zeigen.

Weltweit erreichen uns immer häufiger Berichte von schrecklichen Gewalttaten aus der rechten Szene – in Deutschland zum Beispiel der Mord am CDU-Landrat in Kassel, in den USA unvorstellbare Massaker von Neonazis. Umso notwendiger ist es, antifaschistische Zeichen deutlich und öffentlich zu setzen.

Elmshorn ist die Stadt Deutschlands mit einer einzigartigen Geschichte der Selbstbefreiung vom Faschismus.

Nach der Befreiung Hamburgs durch britische Truppen am 2. Mai 1945 sollte Elmshorn durch die Errichtung einer letzten Hauptkampflinie der vollständigen Zerstörung preisgegeben werden. Mit der Aktion weiße Flaggen, dem Hissen weißer Laken auf dem Turm der Nikolaikirche und vieler auch privater Häuser, erzwangen mutige Antifaschisten und ein Teil der Elmshorner Zivilbevölkerung die friedliche Übergabe der Stadt. Ein „Antifaschistischer Gewerkschaftsausschuss“, bestehend aus Vertretern der beiden Arbeiterparteien, SPD und KPD, organisierte die ersten notwendigen Schritte und sorgte mit Hilfe eines „antifaschistischen Ordnungsdienstes“ für die öffentliche Sicherheit in der Stadt und eine weitgehende Säuberung der entscheidenden Machtpositionen von NSDAP-Mitgliedern.

Im Gebiet Vormstegen soll um das geplante Rathaus herum ein neues zentrales Quartier gestaltet werden. Die VVN-BdA Gruppe Elmshorn schlägt mit Unterstützung zahlreicher Elmshorner vor, dort einen Platz und umliegende Straßen nach den Befreiern zu benennen. Und der Gedenkstein für die Ermordeten der NS-Zeit, der am jetzigen Rathaus steht, sollte in das neue Quartier versetzt werden.

Im Aufruf zur Würdigung der Selbstbefreiung heiß es:

„Für heutige und kommende Generationen kann die Erinnerung an den Mut und die Zivilcourage der Akteure der Selbstbefreiung angesichts aktueller Gefahren für Demokratie und Humanismus Kraft, Inspiration und Hoffnung vermitteln. Nur wenn dieser bedeutsame Abschnitt der Stadtgeschichte zum lebendigen Teil der Alltagskultur unserer Stadt wird, kann dieses Ereignis identitätsstiftend für die Bevölkerung Elmshorns werden und auch die Außenwirkung unserer Stadt bereichern.“