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Ein Kämpferherz kämpft nun um seine Gesundheit

Professor für Sozialmedizin Gerhard Trabert musste sein Bundestagsmandat abgeben

Sicher kann sich der eine oder andere Besucher der Kundgebung am 1. Mai 2024 in Wedel noch erinnern, einen überzeugenden Redner gegen Armut und Ungerechtigkeit in unserer Gesellschaft erlebt zu haben. Er warb in seiner Rede für eine bessere, eine gerechtere Welt und nahm die Zuhörerinnen und Zuhörer in seinen Bann: der Mediziner Gerhard Trabert.

Einem großen Publikum wurde er bekannt mit seiner Kandidatur zum Bundespräsidenten 2023. Seine Themen, zur Kandidatur und in seinem politischen Leben überhaupt: Armut und Gesundheit, Kinderarmut, Armut und Suizidalität, Kinder krebskranker Eltern…

Bereits 2013 richtete er in seiner Heimatstadt Mainz die „Ambulanz ohne Grenzen“ ein, in der er zusammen mit Gleichgesinnten wohnungslose Menschen und Patienten ohne Versicherungsschutz kostenfrei medizinisch behandelt hat. Aber Gerhard Trabert folgte auch dem Prinzip des „aufsuchenden Gesundheitsversorgungskonzepts“, einer Art medizinischem Streetworking, und nutzte dafür einen umgebauten Mercedes-Sprinter als Arztmobil.

Gern hätten wir Gerhard Trabert für eine Veranstaltung im Bundestagswahlkampf 2025 in Kreis Pinneberg gewonnen. Das war leider nicht möglich.
Denn Ende März 2025 teilte seine Familie mit, dass Gerhard Trabert mehrere schwere Schlaganfälle erlitt. Danach verbrachte er mehrere Monate in einer Reha. Doch der gewünschte Erfolg hat sich nicht mehr eingestellt. „Eine Rückkehr in das Leben, wie es bisher gewesen ist – und das vom Einsatz für die Menschen geprägt war – ist nicht möglich“, so die Familie Gerhard Traberts in einer Presseerklärung. Er „wird das Bundestagsmandat leider nicht wahrnehmen können. Der Einsatz für die gemeinsamen Ziele, die unser Vater und Die Linke teilen, bleibt wichtig – genauso wie laute Stimmen für soziale Gerechtigkeit und Menschlichkeit. Eine solche Stimme kann Gerhard nicht sein.“
Aus diesem Grund und aus Verantwortung gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern und deren Stimmen, hat die Familie alle Schritte eingeleitet, um das Mandat zeitnah zurückzugeben. „Wir bedanken uns beim Bundesvorstand der Linken für die vertrauensvolle und unterstützende Zusammenarbeit in den letzten Monaten und wünschen Ihnen und der Bundestagsfraktion von ganzem Herzen alles Gute und viel Erfolg!“

Die Linke im Kreis Pinneberg wünscht Gerhard Trabert von Herzen gute Besserung.