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Was sagt DIE LINKE zur E-Mobilität?

Die im A. Beig-Verlag erscheinenden Zeitungen interviewten die im Pinneberger Kreistag vertretenen und wieder kandidierenden Parteien über die Zukunft der E-Mobilität im Kreis. Am 17. März erschienen die ersten drei Interviews. „Fünf Stadtwerke aus dem Kreis Pinneberg veranstalten am Sonntag, 22. April, gemeinsam mit der Kreisverwaltung den Tag der E-Mobilität. Doch wie ist der Kreis Pinneberg aufgestellt? Können Elektroautos auch lokal gefördert werden? Was ist mit dem Busverkehr in der Region? Wir haben bei den Kreistagsfraktionen nachgefragt.“ Für DIE LINKE antwortete Klaus-Dieter Brügmann.

Frage: Fahren Sie einen E-Wagen?

Klaus-Dieter Brügmann (Die Linke): Nein. Meine finanziellen Mittel erlauben mir einen Umstieg bei den Preisen noch nicht.

Wo steht der Kreis Pinneberg beim Thema E-Mobilität und wo muss er hin?

Wie in anderen Kreisen ist die Versorgung mit Zapfstellen noch nicht ausreichend. Aber es hat sich viel getan. Wir haben jetzt knapp 40 Ladestationen im Kreis, auf öffentlichen Plätzen und großen Parkplätzen. Eine flächendeckende Versorgung sollte bis Anfang der 2020er Jahre erreicht sein. Zu begrüßen ist auch, dass der Kreis mit den Stadtwerken der Kreisgemeinden E-Mobilität fördert und bewirbt.

Ist der Kreis Pinneberg besonders geeignet als Modellregion für E-Mobilität?

Ja. Als Randgebiet der Metropolregion mit vielen Pendlern zu den Bahnhöfen eignet sich der Kreis als Modellregion. Die Strecken zum Bahnhof sind meist nicht weit, sodass auch Hybridautos ausschließlich mit Strom fahren können. An den Park-and-Ride-Plätzen ließen sich wie in Tornesch Ladestationen einrichten. Es muss allerdings noch einiges geschehen. Elektromobilität beschränkt sich ja nicht auf Autos. Bedeutend könnten auch E-Bikes werden.

Wie können die Kreispolitiker E-Mobilität in der Region fördern?

Die Einrichtung der Infrastruktur ist das Wichtigste, was der Kreis tun kann. Der Kreis könnte seine eigenen Plätze zur Verfügung stellen – und die Gemeinden könnten das ebenfalls. Wichtig ist, dass der Strom an den Ladestationen aus erneuerbaren Quellen kommt. E-Mobilität auf Kohlebasis hat keinen Sinn. Wichtig ist auch, Elektrofahrräder zu fördern. Es muss über ein Radwegekonzept für den Kreis – auch im Anschluss an die Radwege in Hamburg – nachgedacht werden, das die größere Geschwindigkeit von Elektrofahrrädern ebenso berücksichtigt wie die Radfahrer, die aus eigener Kraft unterwegs sind. E-Bikes könnten mit einem Radschnellweg auch bei größeren Strecken für den Weg zur Arbeit attraktiv werden. Ebenfalls wichtig: Radschnellwege zwischen den größeren Gemeinden im Kreis und Fahrradparkhäuser. Denn E-Bikes sind teuer. Diebstahl und Vandalismus sind da besonders bitter.

Sollten die Busflotte der Kvip und der Verwaltungsfuhrpark ganz auf E-Wagen umgestellt werden?

Ja. Spontan würde ich sagen: sofort. Aber die Umstellung muss auch wirtschaftliche Überlegungen mit einschließen. Vorhandene Fahrzeuge sollten umgerüstet werden, wenn entsprechende Reparaturen anliegen. Auch die Umwandlung zu Hybridfahrzeugen ist denkbar. Und selbstverständlich dürfen nur Elektrofahrzeuge neu angeschafft werden, aber diese Absicht besteht ja schon.

Das Interview erschien gemeinsam mit den Antworten der Fraktionsvorsitzenden von CDU und den Grünen